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Expert*innenMarton Angelika




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Fach-Interview von Mag.a Angelika Marton

F: Was ist Integrative Gestalttherapie?

Gestalttherapie, begründet von Fritz Perls, seiner Frau Laura und Paul Goodman ist keine Kunsttherapie, sondern eine phänomenologische, erfahrungs- und erlebensorientierte, humanistische Psychotherapie. Ihre Wurzeln sind unter anderem Freuds Psychoanalyse, Husserls Phänomenologie und die Gestaltpsychologie.
Weiters fließen Konzepte wie Holismus (Ganzheitslehre), Humanismus, Kurt Lewins Feldtheorie und Organismische Theorie nach Kurt Goldstein sowie Ansätze wie der Konstruktivismus und die Kybernetik ein.
Die Arbeit mit kreativen Medien gehört neben vielen anderen Techniken – wie etwa dem berühmten Leeren Stuhl – zur Methodik.
Die Wirksamkeit von Psychotherapieverfahrenn drückt sich in der so genannten Effektstärke (ES) aus. Nach Cohen gilt 0.5 ES als mittlere, 0.8 ES als gute Wirksamkeit. Der Durchschnitt der amerikanischen Humanistischen Verfahrensgruppe (Gestalttherapie, Gesprächstherapie, Psychodrama, EFT) liegt in der Metaanalyse von R. Elliott bei 0.93 ES und damit punktegleich mit der CBT/Verhaltenstherapie. Psychoanalyse und Tiefenpsychologie liegen nach wie vor deutlich darunter. Phil Brownell berechnete für die Gestalttherapie eine Effektstärke zwischen 1.12 und 1.42, abhängig von der Diagnosegruppe.


F: Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Therapie?

BeraterInnen ohne Psychotherapieausbildung sind für die Behandlung von psychischen Störungen mit Krankheitswert nicht ausgebildet und daher auch nicht befugt solche durchzuführen.
Psychotherapie als ein medizinisches auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhendes Heilverfahren ist umfassender als Beratung zu einzelnen Lebensfragen (z. B. Ehe-, Erziehungs-, Drogen-Beratung), und zielt auf tiefere psychische Veränderungsprozesse zielt.


F: Was ist der Unterschied zwischen Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen und Fachärzt*innen für Psychiatrie?

Psychotherapie ist ein wissenschaftlich fundiertes Heilverfahren. Sie geht davon aus, dass Körper und Seele eine Einheit sind. Krankheiten, Symptome oder Leidenszustände sind demnach entweder Ursache oder Ausdruck von seelischem Ungleichgewicht. PsychotherapeutInnen lernen in der Ausbildung eine heilsame Vertrauensbeziehung zur PatientIn aufzubauen und diese in der Behandlung nutzbar zu machen, dazu gehören auch die Diagnostik und ein Behandlungsplan. Lösungen werden erarbeitet, Persönlichkeitsveränderungs- und Persönlichkeitsentwicklungsprozesse werden angeleitet.

Psychologie ist eine empirische Wissenschaft. Ihr Ziel ist es, menschliches Erleben und Verhalten, deren Entwicklung im Laufe des Lebens sowie alle dafür maßgeblichen inneren und äußeren Ursachen oder Bedingungen zu beschreiben und erklären.

Psychiatrie ist die medizinische Fachdisziplin, die sich mit der Vorbeugung, Diagnostik und Behandlung von psychischen Störungen beschäftigt. Sie hat sich als eigenständige Disziplin aus der Nervenheilkunde entwickelt, die früher auch das Gebiet der heutigen Neurologie abdeckte.



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