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Lexikon > Eheberatung



Eheberatung ist eine Beratung in Fragen der Ehe und der Partnerschaft. Sie wird von verschiedenen Stellen der Kirchen, größerer Gemeinden, sozialen Verbänden sowie von freiberuflichen Experten angeboten.
Beratend tätig sind vor allem Sozialpädagogen, Psychologen und Seelsorger. Angestrebt wird, dass bei Ehekrisen möglichst beide Partner einbezogen werden.

Voraussetzungen


  • die Akzeptanz der beratenden Person durch die Ratsuchenden
  • die Einsicht, dass eine gestörte Beziehung nicht die "Schuld" nur eines der Partner ist
  • die Einsicht, dass eine gemeinsame Bemühung erforderlich ist


Hintergründe


Frauen und Männer kommen mit ihren ganz persönlichen Fragen. Den wenigsten von ihnen mangelt es an Wissen um die notwendigen Dinge für stimmiges, sinnerfülltes Leben. Fast alle stehen aber vor der Frage, wie sich ihre Ideen gelungenen Lebens auch leben lassen, welches der nächste Schritt auf dem Weg zu ihrem Ziel ist. Sie suchen nach menschlicher Begegnung, danach, ernst genommen zu werden in ihren Fragen. Sie suchen Unterstützung bei der Suche und Umsetzung ihrer individuellen Antworten auf die Herausforderungen ihres Lebens.
Beratung meint nicht die bildungsmäßige Vermittlung von beziehungsrelevantem Wissen, sondern die Implementierung von Beziehungskompetenz in das jeweilige individuelle Lebenskonzept.
Menschen suchen zunehmend nach Beratung, Klärung, Hilfen, Trainingsfeldern, Begleitung, um ihre ganz persönlichen Lebensentscheidungen qualifiziert zu treffen und umzusetzen.
Die Förderung und Stärkung der Autonomie der ratsuchenden Frauen und Männer war und ist zentrales Ziel von Beratung.
Methoden der Beratung:
  • Gesprächsführung nach Carl Rogers,
  • Techniken der Mediation,
  • Rollenspiele aus der Gestalttherapie
  • Kommunikationstraining

Wesentliches Ziel von Beratung ist es Einzelnen, Paaren und Familien zu befähigen, ihre Konflikte zu verarbeiten und ein höheres Maß an persönlicher Entfaltungs-, Beziehungs- und Partnerschaftsfähigkeit zu erreichen.

Ursachen für Ehekrisen


  • unzureichende Ehevorbereitung
  • fehlende Vorbilder
  • zunehmende Individualisierung
  • wirtschaftliche Probleme, wie Arbeitslosigkeit
  • Kommunikationsdefizite


Berufsbild der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberaterinnen und -berater


Am 28. April 2005 haben die im Bundesverband Kath. Ehe-, Familien- und Lebensberaterinnen und -berater zusammengeschlossenen Beraterinnen und Berater das Berufsbild der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberaterinnen und -berater formuliert1. Darin wird exemplarisch deutlich wie institutionelle Ehe- Familien und Lebensberatung sich gegenwärtig versteht. Hier die wichtigsten Elemente dieser Positionierung:
Zu ihren Aufgaben zählen:
  • Beratung von Einzelpersonen, Paaren und Familien
  • Prävention
  • Öffentlichkeitsarbeit und politische Arbeit
  • Mitarbeit im Netzwerk kirchlicher und staatlicher Gremien

Die Rahmenbedingungen werden hier wie folgt definiert:
  • Ehe-, Familien- und Lebensberatung ist ein zeitlich begrenzter, zielgerichteter kommunikativer Prozess.
  • Beratung ist offen für alle Klienten und Klientinnen, unabhängig von Weltanschauung, Religion, Herkunft und sexueller Orientierung.
  • Beratung ist ein Angebot, das die Klienten und Klientinnen freiwillig in Anspruch nehmen.
  • Beratung ist vertraulich. Ehe-, Familien- und Lebensberaterinnen und –berater unterliegen der Schweigepflicht.
  • Die Beraterinnen und Berater arbeiten in einem multiprofessionellen Team. Sie nehmen regelmäßig an Supervision und Fortbildung teil.
  • Die Beraterinnen und Berater beraten im Kontext der Jugendhilfe, wenn Fragen der Partnerschaft, Trennung und Scheidung behandelt werden und minderjährige Kinder mit betroffen sind.
  • Qualitätssicherung erfolgt mittels Reflexion sowie externer Supervision und Fortbildungen

Das beratende Angebot beinhaltet
  • Psychologische Beratung/Therapie
  • Begleitung (Hilfe bei vorübergehenden oder andauernden Belastungen geben)
  • Anleitung (Handlungsmöglichkeiten in umschriebenen Problemsituationen erweitern)
  • Information (Auskunft über bestimmte Fragen geben)

Die berufsethischen Standards werden erzielt durch
  • Einhaltung ethischer Standards
  • fachliche Weiterbildung und die Sicherung der fachlichen Qualität
  • Die Ausübung der Tätigkeit als Ehe-, Familien- und Lebensberaterin und -berater setzt eine vierjährige Weiterbildung zur Ehe-, Familien- und Lebensberaterin und zum Ehe-, Familien- und Lebensberater voraus.


Siehe auch


  • Verlobung, Ehevorbereitung, Marriage Encounter, Familientherapie, Familienberatung
  • Arbeitsgemeinschaft Christliche Onlineberatung, Mediation, zwischenmenschliche Kommunikation
  • Eheberatungsstelle, Sozialhygiene


Einzelnachweise




Weblinks


  • [http://www.bv-efl.de/ Bundesverband kath. Ehe-, Familien- und Lebensberaterinnen und -berater]
  • [http://www.evangelische-beratung.info/angebote/eheberatung-paarberatung/ Evangelische Beratungsstellen für Eheberatung und Paarberatung]
  • [http://www.dajeb.de/ Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V. (DAJEB)]
  • [http://www.katholische-eheberatung.de/ Katholische Bundeskonferenz Ehe-, Familien- und Lebensberatung (KBKEFL)]

[1] (http://www.bv-efl.de/downl/Berufsbild.pdf)


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Eheberatung

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