"Durch Zielgruppenorientierung wendet sich die Bildungs- und Berufsberatung an (bildungs-)benachteiligte Menschen und hat den Anspruch, Chancengleichheit zu fördern. Wird der Zielgruppenansatz diesem Anspruch aber tatsächlich gerecht? Diese und weitere Fragen zu Zielgruppenansätzen, ihrem Einsatz und Herausforderungen stellt die kürzlich erschienene Ausgabe der Online-Zeitschrift Bildungsberatung im Fokus.
Vorgangsweise und Kritikpunkte am Zielgruppenansatz
Carola Iller, Universität Linz, beschreibt die Vergangsweise und zentrale Kritik am Zielgruppenansatz. Will man beispielsweise Erwachsene ansprechen, die tendenziell nicht an Weiterbildung teilnehmen, so wird zunächst die Zielgruppe normativ als benachteiligt definiert. Basierend auf Daten zur Zielgruppe werden strukturelle Barrieren und subjektive Hinternisse identifiziert. Es folgen Maßnahmen zur Überwindung dieser Hürden. Häufig wird daran kritisiert, dass die Zielgruppeneinteilung nur mangelhaft zwischen den Einzelnen differenziert und der gesamte Ansatz von einem Defizit ausgeht. Diese Einwände seien berechtigt, so Iller, würden aber nicht gegen den Anspruch an gleichberechtige gesellschaftliche Teilhabe als Ziel lebensbegleitender Bildung und Beratung sprechen.
LotsInnen - neue Form der Zielgruppenansprache
Die deutsche StädteRegion Aachen geht neue Wege, um Bildungsungewohnte mit Bildungsberatung zu erreichen. Simone Bayer vom Bildungsbüro der StädteRegion beschreibt in ihrem Beitrag das Modell der Aachener Bildungsberatung, in dessen Zentrum die Aus- und Weiterbildung von BildungsberaterInnen steht. Diese werden allerdings durch eigens ausgebildete BeratungslotsInnen - (sozial-)pädagogische Fachkräfte oder ehrenamtlich Tätige - unterstützt. Die LotsInnen arbeiten beispielsweise in Familienzentren, engagieren sich in Stadtteilprojekten usw. und sind daher "Vertrauenspersonen" und gleichzeitig ExpertInnen für unterschiedliche Zielgruppen. Auch Erika Kanelutti-Chilas und Alexandra Kral vom Verein "in between" widmen sich der Frage, wie Bildungsferne mit Angeboten der Bildungsberatung erreicht werden können. Ihr Tipp: Praxiserfahrung nutzen! - Erfahrungen, die die Autorinnen im Rahmen einer Studie erhoben haben. [...]"
Den gesamten Artikel finden Sie unter folgendem Link:
http://erwachsenenbildung.at/aktuell/nachrichten_details.php...Quelle: erwachsenenbildung.at : News - Ausgabe 24/2012
Sie sind hier: News