Zitat: MediaPlanet Mai 2013 - Seite 5
"Frage: Wie erklärt man den eigenen Kindern am besten, dass ein Elternteil oder eine andere Bezugsperson schwer erkrankt ist?
Antwort: Sechs junge an Krebs erkrankte Mütter haben ein Buch entwickelt, das mit seinen Bildern und Worten Kinder und ihre Bezugspersonen dabei unterstützen kann, ihre eigenen Ängste und Gefühle zu erkennen und darüber zu sprechen.
Eltern wollen für ihre Kinder sorgen. Was jedoch, wenn ein Elternteil schwer erkrankt und sich das Leben aller Familienmitglieder von einem Tag auf den anderen verändert?
Wenn die Krankheit in den Mittelpunkt des Alltags rückt?
Das Buch "Das Jahr der blassen Sonnenblume", geschrieben von Silvia Roncaglia und illustriert von Cristiana Cerretti, soll bei diesen schwierigen Gesprächen unterstützen.
Ein Buch bietet Hilfestellung
Die Idee zum Buch kam sechs jungen Frauen, die alle eine Krebsdiagnose erhielten, als ihre Kinder noch klein waren. Gemeinsam haben sie eine einfühlsame Geschichte aus der Sicht zweier Kinder entwickelt, denen Stück für Stück bewusst wird, dass ihre Mama eine Krankheit hat, die viel schlimmer ist als der "Heulhusten" oder die "Masern, die Pünktchen" machen.
Ein Buch, das offen und respektvoll von dem großen Schmerz erzählt.
„Kinder hängen in ihren emotionalen Reaktionen viel mehr als unabhängige Erwachsene von den
Reaktionen der Eltern ab,“ sagt die auf Trauerprozesse spezialisierte Psychotherapeutin Anita Natmeßnig. „Was ein Elternteil fühlt, wird auch vom Kind wahrgenommen.“ Deshalb sei es wichtig, als Erkrankte/r diese großen, intensiven Gefühle wie Schock oder Angst, die vollkommen normal sind, zuzulassen und irgendwann zu der Phase des Annehmens zu kommen.
Das Umfeld informieren
Die meisten Betroffenen teilen kurz darauf ihren nächsten Angehörigen mit, dass sie erkrankt sind. Wenn die erste Übung im Aussprechen da ist, wird empfohlen, einen guten Zeitpunkt zu wählen, um bald darauf die Kinder ihrem Alter entsprechend zu informieren. Dabei gibt es klare, empfehlenswerte Richtlinien für das Gespräch: „nämlich ehrlich, offen und in einfachen Worten.
Je kleiner das Kind ist, desto mehr häppchenweise, damit das Kind Zeit hat, die Nachricht zu verdauen und dann eventuell noch ein zweites Mal darauf zurückkommen kann.“ Dabei sei nicht die Krankheit selbst das Schwierige für Kinder, sondern wenn sie merken, dass Gefühle, von denen sie spüren, dass sie da sind, vor ihnen verborgen werden. „Wenn nicht offen gesprochen wird, verlieren Kinder das Vertrauen in die für sie wichtigsten Bezugspersonen. “, sagt die Expertin [...]"
Das Buch "Das Jahr der blassen Sonnenblume", das 2012 in Wien den Arts and Humanities Award Wien gewonnen hat, kann von Patientinnen bei ihrem onkologischen Betreuungsteam bezogen werden. Es ist dank der Unterstützung eines Sponsors kostenlos.
Den gesamten Artikel finden Sie unter dem nachfolgenden Link:
http://doc.mediaplanet.com/all_projects/12182.pdfQuelle: MediaPlanet Mai 2013 - Seite 5