Gesellschaftliche Ordnung entsteht durch normierte Werte, deren Nichtbefolgung Sanktionen nach sich zieht. Es hat seine gesellschaftliche Logik, was wem zu tun erlaubt ist. Oder erlaubt wird. Und da geht das Fragen los: Wer darf wen unter welchen Bedingungen heiraten? Was entscheidet: Kirchliches Recht? Ständische Schranken? Vermögen oder Erbfolge?
Daraus ergeben sich ganz wichtige Fragen des Erbrechts: Wer hat überhaupt Anspruch auf Erbe? Welche oder welches der Kinder? Nur die ehelichen? Oder das älteste, das jüngste, alle? Oder auch Vasallen, Gefolgsleute?
Man kann sich vorstellen, dass diese Fragen für die Entstehung europäisch regionaler Kulturen und deren Strukturen eine gewichtige Rolle gespielt haben. Auch bei dem, was dynastische Geschichte genannt wird. Wer tritt die Erbfolge an? Wer wird König oder Kaiser? Haben Frauen auch das Recht auf die Thronfolge?
Macht und Ohnmacht sozialer Schichten, Aufstieg und Zerfall von politischen Einheiten u. a. m. hingen wesentlich von den jeweiligen Rechtsnormen ab, deren Nachwirkungen wir zum Teil noch heute spüren.
Quelle: oe1.orf.at/programm 7.5. 2010
Sie sind hier: News